• Glückwunsch!

    Glückwunsch!

    Hermann Patsch, Lehrer am Pestalozzi-Gymnasium für Deutsch, Evangelische Religionslehre und Philosophie von 1974 bis 2006

    Bei einer Ehe spricht man nach zwanzig Jahren von der „Porzellan-Hochzeit“. Das ist eine respektable Zeitspanne, auf die man am Anfang nur hoffen konnte. Am Ursprungsort des Vereins – am Pestalozzi-Gymnasium in München – feierten die Mitglieder das zwanzigjährige Bestehen eines zugleich bescheidenen und wichtigen Versuchs, eine humanitäre Hilfe für Kindersoldaten in Liberia zu starten. Das konnte natürlich nicht nur ein Rückblick sein, denn die Besinnung fand in dem neuen Gebäude der Schule statt, von dem vor zwanzig Jahren noch niemand etwas wissen konnte. So ein Rückblick muss auch immer ein Blick in die Zukunft sein. Es geht weiter!

    In modernen Zeiten kann dank ZOOM  so eine Feier mit internationaler Beteiligung stattfinden, nämlich mit Pater Anthony Nnamah aus Wales und Varney Koibley aus Monrovia, weshalb die meiste Zeit Englisch gesprochen wurde. Beide Gäste waren sehr geduldig, hörten zwei Stunden lang zu und antworteten bereitwillig, wenn sie gefragt wurden – und mussten zusehen, wie die Hörerschaft nach einiger Zeit begann, sich der reichhaltigen Snacks zu bedienen. Beeindruckend war besonders Pater Anthony, der – zwanzig Jahre später – noch immer freundlich und kaum gealtert erschien. Er brachte das erstaunliche Lebenswerk zustande, eigentlich aus Nigeria stammend, in Liberia (unter Lebensgefahr) eine Stadtpfarrei zu führen, dann in Bayern eine Landpfarrei und jetzt eine Pfarrei in Wales. Bei seiner Sprachbegabung wird man wohl annehmen dürfen, dass er inzwischen auch Walisisch gelernt hat. Ob ihm dabei das Bayerische genützt hat, das er wegen des Hau-den-Lukas auf der Oktoberfest-Wiesn (es gibt ein Foto) gelernt hatte, wage ich nicht zu sagen. Eigentlich konnte man annehmen, dass ihm der Aufenthalt in Europa den Weg zu einem Bischofsamt ebnen würde. Aber der Geist weht, wohin er will. Pater Anthony wirkte ganz zufrieden und auch ein bisschen stolz auf das, was ihm aus München berichtet wurde.

    Die Geburtsstunde des Liberia-Vereins war  eine Demonstration der katholischen  Organisation MISEREOR auf dem Münchner Marienplatz im Frühjahr 2002 gegen den Einsatz von Kindersoldaten in Afrika, besonders in Liberia, an dem eine 9. Klasse unter Führung von Dr. Thomas von Stieglitz  mit einem Protestplakat teilnahm, sowie ein Film über Kindersoldaten, der einer Kollegstufenklasse im gleichen Sommer gezeigt wurde. Die Grundüberzeugung wuchs: Da muss man etwas machen! FROM STREET TO SCHOOL! Der Großvater einer Schülerin, Herr Maerkl, der in der katholischen Arbeiterbewegung aktiv war und Beziehungen zu Liberia hatte, knüpfte den Kontakt mit Pater Anthony. Damit war eine direkte Verbindung mit Liberia geschaffen. Pater Anthony predigte im Schulgottesdienst, Herr von Stieglitz übersetzte – und der Anfang war gemacht. Es entstand ein Liberia-Arbeitskreis (AK), der sich mit Liberia befasste und Spenden sammelte, die Pater Anthony dabei unterstützten Kinder in die Schule zu bringen und sein großartiges außerschulisches Projekt CASA (Jugendliche bilden ein Ministerium, in dem die Entscheidungen für die Jugendlichen getroffen werden).  Wegen der Spendeneinnahmen entschloss man sich 2005 einen veritablen Verein,  PRO LIBERIA, zu gründen. Eine Schülermutter spendete das künstlerisch und der Aussage nach sehr überzeugende Logo. Heute unterstützt der Nachfolgeverein From Street to School und Globales Lernen alljährlich  ca. 40 „students“, denen das Schulgeld bezahlt wird. Das war besonders während der Ebola-Pandemie wichtig, als das Schulsystem in Liberia gänzlich zusammengebrochen war. Gleichzeitig zeigte sich, dass persönliche Besuche des Vereinsvorstands nötig waren.

    Seit einigen Jahren gibt es ein Gegenstück zu dem deutschen Verein in Monrovia.  „From Street to School (inc), Liberia setzt das in Deutschland erworbene Geld selbstverantwortlich ein. Der Vorsitzende ist Fr. Johnny-Clement Kombo, zum Vorstand gehört auch der anwesende Varney Koibley, der als Sozialpädagoge das Erbe von Margret Gieraths-Nimine weiterführt, das GerLib oder heute MarGiF-Center.

    Trotz der Corona-Pandemie, als es keinen Spendenlauf gab, konnte die Hilfe weiterhin geleistet werden. Im Jahr 2019 besuchten uns ein liberianischer Highschool-Absolvent und eine -Absolventin.  Der Gegenbesuch von Abiturienten aus München ist ein Traum, der nicht aufgegeben wird. Brieffreundschaften sind über die Jahre viele entstanden – und wieder zerbrochen. Es braucht viel Geduld und die Bereitschaft der Erwachsenen, die Jugendlichen ihren eigenen Stil zu entwickeln zu lassen, wenn das Liberiaprojekt weiter gedeihen soll.

    Ohne die Arbeit der Vorstände (genannt werden müssen hier neben vielen anderen tatkräftigen und finanziellen Unterstützern Herr von Stieglitz, Frau Roswitha Wagner-Roseeu, Maximilian Riegel und Frau Andrea Schaal, von der Nelson-Mandela-Schule Frau Hannah Neumayer) hätte es niemals eine „Porzellan-Hochzeit“ gegeben.

    Vorstände, Freunde und Schüler_innen

    Diese verlief so, dass Herr von Stieglitz in englischer Sprache die Geschichte des Vereins erzählte – dieser Vortrag liegt dieser Darstellung zugrunde – und anschließend Herr Hayo Wolfram einen Film von seiner abenteuerlichen und gefährlichen Erstbefahrung des Manu-Rivers mit Kajak  zeigte. Das gibt Gelegenheit, seine Eltern zu erwähnen, die von Anfang an wegen ihrer Landeskunde unersetzbare Mitglieder waren. Herr Siegried Wolfram, der inzwischen leider verstorben ist, war jahrelang als Architekt in Liberia tätig gewesen und wusste genau, was und wie Hilfe nötig und zu beschaffen ist. Ohne ihn wäre aus bloßer Hilfsbereitschaft keine quasi professionelle Tätigkeit geworden. Frau Dr. Raphaela Schweiger, bei der Gründung des Vereins noch Schülerin, kümmerte sich um die Übertragungstechnik. Vom Urstamm der Gründungsmitglieder will ich von den 20 Teilnehmern der Feier noch Frau Joan Case, deren leider im vergangenen Jahr gestorbener Sohn Jonathan auf einem Gründerfoto mit ihr zu sehen ist, und Frau Christine  Schweiger nennen. Außerdem war Felix Münch mit dabei. Diesmal Online – und sehr nachdenklich, als er mit seiner ehemaligen Mitschülerin Raphaela die lebendigen Erinnerungen ans Lozzi und den Liberia-Ak austauschte.  Alle, die leider nicht dabei sein konnten, haben wir vermisst.


    Vom guten Willen der Direktorate, der gutwilligen Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen, den guten Ideen aus der Mitgliedschaft und der Einsatzbereitschaft unserer Schülerinnen und Schüler in beiden Schulen wird die künftige Arbeit abhängen, die hoffentlich weiterhin – anders als so viele Entwicklungshilfe – keine Einbahnstraße ist.

    Ich freue mich – persönlich sehr vorsichtig formuliert – schon auf die „Silber-Hochzeit“!

    September 2023

  • No.1 Open Mindset Notes

    Cristina Muñoz  

    Monrovia, una nueva aventura


    Sobre cómo aterricé en Liberia.  

    Mi nombre es Cristina. Soy española y Médico especialista en diagnóstico de Enfermedades Infecciosas, especialmente la enfermedad de la Malaria.  También soy un espíritu inquieto y viajero, siempre buscando nuevas  experiencias que enriquezcan mi vida.  

    En el ano 2018, surgió la oportunidad de colaborar con un hospital de Monrovia, capital de Liberia, a través de una fundación española. Con gran entusiasmo, pues siento una gran pasión por ayudar a los demás y conocer otras culturas, hicimos las maletas y volamos hacia África mis dos  perritas y yo.  

    Foto de mis perritas Coco y Rubí en nuestro nuevo hogar en Monrovia


    Mis primeras impresiones sobre la ciudad de Monrovia  

    Todo el europeo que haya viajado al continente africano, siente que es completamente diferente a cualquier lugar de Occidente donde haya vivido  anteriormente. Y el aeropuerto Roberts Internacional de Monrovia no es una excepción.  

    Entre el aparente caos, hay muchas reglas y ordines solo conocidas  por la población local.  

    Con la fatiga acumulada por los preparativos de mudarnos a Liberia durante  unos 15 meses, mi primer desafío fue recoger a las perritas en el aeropuerto.  

    A pesar de ello, no fue difícil adaptarnos a nuestra nueva vida. Mucho trabajo en el  hospital y largos paseos por la playa cerca del Hospital.

      

    Foto de un grupo de pescadores en la playa cerca del hospital donde trabajaba  


    Tras unos años desde el fin de una larga Guerra civil y de sobrevivir a  la mayor epidemia del virus de ébola, Monrovia era una ciudad muy  pobre, con michas casas destruidas y niños correteando descalzos por  las calles todo el día.  

    En apenas unos días pase de no saber situar Liberia en el mapa, a sentirme parte  de la Comunidad que me rodeaba. Caminar por las calles de Liberia era un poco  triste. Muchos edificios destruidos y muchos niños sin poder ir a la escuela porque  sus familias no tenían dinero para pagar las escuelas.  

    Por otro lado, mis paseos con las perritas por la playa eran maravillosos. Y a menudo nos rodeaban los niños, extrañados por la presencia de mis perras.

    ¡¡Así fue como comenzamos a tener nuevos amigos!!  

    Caminando mas alejado, observe a una comunidad de personas que sacaban arena de la playa para hacer ladrillos y otros elementos para construir casas.  

    Había muchos niños y niñas que trabajaban todo el día, sin ir a la escuela.  Pensé que tenia que hacer algo para ayudar al menos a algunos de ellos.

     

    Foto de mi primer encuentro con mi grupo de alumnos  

    Así que a través de mi nueva amiga Frederick, una chica alemana que conocimos  en la playa, contactamos con el padre Johny y la Iglesia Católica en Monrovia.  

    Así conseguimos presentarnos en la Comunidad donde vivían estos niños que no  iban a la escuela y proponerles nuestra ayuda.   

    Foto de nuestras niñas en su primer día de colegio  

    ¡Gracias a la ayuda económica de varios amigos españoles, conseguimos el dinero para ayudar a que 8 niñas y 1 niño pudieran comenzar a ir a la escuela!!!  

    Todos hicimos un gran esfuerzo. Los estudiantes dejaron de estar solos en la casa o en las calles, a madrugar, vestirse bien e ir a la escuela.  

  • 20 Jahre Liberiaprojekt

    Das Unmögliche möglich machen, Alternativen finden, wo alles alternativlos erscheint, den Mehrwert in Erfahrungen finden, die so unvorstellbar traurig sind, dass es näher liegt, zu verzweifeln.

    So könnte ein Motto lauten, das über dem Liberiaprojekt steht.

    Zum Jubiläumsfest am 19.7. abends und für alle, die wissen wollen, wer wir sind, wie wir zum jetzigen Format gefunden haben und wie wir uns unsere Zukunft vorstellen, haben wir in einer Powerpoint Präsentation die wichtigsten Stationen zusammengefasst.

    Oben: eines der Bilder, die auf dem Afrikatag 2015 entstanden. Unser Referent damals war der UN-Journalist Marc Engelhardt.


  • Deutsche Welle präsentiert Liberiaprojekt

    Deutsche Welle präsentiert Liberiaprojekt

    Julius K. Kanubah, der während des Bürgerkriegs mit seinen Eltern in einem Lager in Guinea aufgewachsen ist, erzählte den Schülerinnen und Schülern im Deutschen Museum, München, darüber, wie es ist, als Kind mit seinen Freunden nur noch ein Thema zu kennen: Krieg und Flucht. Dann geht es plötzlich in allen harmlosen Spielen und auch sonst im Alltag nur noch um gewinnen oder verlieren, um den vollen Einsatz für eine Sache und darum, sich und seine Lieben in Sicherheit zu bringen.